Im Ennepe-Ruhr-Kreis waren im September 12.213 Frauen und Männer ohne Arbeit, 380 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 7,1 Prozent.
4.982 Arbeitslose (Vormonat 5.134) waren Kunden der Agentur für Arbeit, 7.231 (Vormonat 7.459) wurden durch den Ennepe-Ruhr-Kreis mit den Regionalstellen des Jobcenters EN betreut.
Vor einem Jahr wies die Statisik 2.674 weniger Menschen ohne Arbeit aus, die Quote hatte bei 5,5 Prozent gelegen.
Im Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit heißt es: „Anzeichen einer Herbstbelebung prägen den Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis im September. Die Folgen von Corona gehen zurück. Erstmals seit über einem halben Jahr sinkt die Arbeitslosigkeit. Erfahrungsgemäß ist der September der beste Monat im ganzen Jahr, doch wird die aktuelle Belebung natürlich nicht die coronabedingten Verwerfungen seit März kompensieren können.
Das gute Signal besteht insbesondere darin, dass mehr Menschen eine Beschäftigung aufgenommen haben. Und bei den Neuanzeigen von Kurzarbeit gibt es keinen auffälligen Anstieg mehr. Die Abrechnung des bereits enorm hohen Bestandes bleibt trotzdem noch für längere Zeit eine große Herausforderung.
Chancen auf allen Seite gibt es noch auf dem Ausbildungsmarkt, er läuft anders als in anderen Jahren noch auf Hochtouren. Die letzten Entscheidungen fallen wohl im Dezember. Jugendliche und Unternehmen sollten sich melden. Eine coronabedingte Lücke bei der Ausbildung können wir uns nicht leisten.
Kräftenachfrage zieht an
Die Unternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis suchen wieder verstärkt nach Beschäftigten. Mit 444 neuen Stellen wurden gegenüber dem Vormonat 28 Prozent mehr gemeldet als im schwachen August. Sogar in Relation zum Vorjahresmonat war dies ein kleiner Anstieg (4 Prozent).
Personaldienstleister hatten mit 182 neu gemeldeten Stellen nicht nur den größten Bedarf, sondern auch den höchsten Anstieg gegenüber dem Vormonat. Es folgten das Gesundheitswesen (60), das verarbeitende Gewerbe (46), der Handel (28), die öffentliche Verwaltung (24) und das Baugewerbe (22). Das Gastgewerbe meldete nur neun Stellen, die Logistik sogar nur acht.
Die Zahl aller bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen insgesamt erhöhte sich deutlich um 7,8 Prozent auf 1.598. Dieser Wert liegt weiterhin deutlich unter dem des Vorjahres (28,3 Prozent).
Weitere Unternehmen melden Kurzarbeit an
Weitere 31 Unternehmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis meldeten Arbeitsausfälle für 261 Personen an. Seit dem Beginn des Shutdowns gab es damit im Kreis rund 3.400 Anzeigen für 46.500 potentiell betroffene Arbeitnehmer.
Für April, dem Monat mit der stärksten Kurzarbeit-Zuwachsrate, liegen inzwischen Hochrechnungen zur effektiven Inanspruchnahme vor. Danach wurde für den ersten vollständigen Monat nach Beginn der Coronaphase tatsächlich Kurzarbeitergeld an 2.260 Betriebe für rund 22.500 Arbeitnehmer ausgezahlt."
September 2019/2020: Arbeitslosigkeit in allen Städten deutlich höher
Zur Entwicklung in den Städten des Kreises stellt die Agentur für Arbeit fest: „Die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis war relativ einheitlich mit einer Ausnahme. „Ausreißer“ war Herdecke mit einem geringen Anstieg der Arbeitslosenzahl (+ 9 auf 637).
Die übrigen Städte hatten Rückgänge wie folgt: Wetter (- 4 auf 739), Sprockhövel (- 6 auf 594), Breckerfeld (- 10 auf 206), Gevelsberg (- 49 auf 1.206), Ennepetal (- 51 auf 1.168), Schwelm (- 54 auf 1218), Hattingen (- 55 auf 1886) und Witten (- 160 auf 4.559).
Nach wie vor ist die Arbeitslosigkeit in allen Städten wesentlich höher als vor einem Jahr."
Blick in die Zukunft
Zu den Aussichten für die nächsten Wochen schreibt die Agentur für Arbeit: „Ein ausgeprägter Herbstaufschwung ist noch nicht festzustellen, aber die Signale sind positiv. Die Arbeitslosigkeit sinkt in beiden Rechtskreisen, die Kräftenachfrage zieht an, und die Kurzarbeit hat die höchsten Zuwachszahlen seit Monaten hinter sich.
Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit im Kreis auf einem deutlich höheren Niveau als noch in der historisch guten Situation des Vorjahres, die Zahl der Arbeitslosen ist jetzt fast 2.700 oder 28Prozent höher.
Für Oktober ist vorerst noch mit einer Fortsetzung der günstigen saisonalen Entwicklung zu rechnen, auch wenn man in diesem Jahr mit Prognosen vorsichtig sein muss. Und dort, wo es noch nicht wieder rund läuft, sollte die Zeit für Qualifizierung des Personals genutzt werden."
Aktuelle Zahlen
Die aktuellen Arbeitslosenzahlen und -quoten im Ennepe-Ruhr-Kreis zeigt die folgende Tabelle, die Aufteilung orientiert sich an den Geschäftsstellenbezirken der Agentur für Arbeit.
| Arbeitslose | Quote in | Vormonat | Quote in Prozent | SGB II- | SGB III- |
Geschäftsstelle Hattingen | 1.886 | 6,5 | 1.941 | 6,7 | 1.146 | 740 |
Geschäftsstelle Schwelm | 4.392 | 6,6 | 4.562 | 6,9 | 2.464 | 1.928 |
Breckerfeld | 206 | 216 | 86 | 120 | ||
Ennepetal | 1.168 | 1.219 | 669 | 499 | ||
Gevelsberg | 1.206 | 1.255 | 695 | 511 | ||
Schwelm | 1.218 | 1.272 |
| 771 | 447 | |
Sprockhövel | 594 | 600 | 243 | 351 | ||
Geschäftsstelle Witten | 5.935 | 7,6 | 6.090 | 7,8 | 3.621 | 2.314 |
Herdecke | 637 |
| 628 |
| 311 | 326 |
Wetter | 739 |
| 743 |
| 346 | 393 |
Witten | 4.559 |
| 4.719 |
| 2.964 | 1.595 |