Urlaub vor der Haustür: Was will man Meer?

Runter von den Bäumen, rein ins Nass - aber immer schön natürlich bleiben. „In Wetter gibt es ein wunderschönes Naturschwimmbad direkt am Harkortsee“, sagt Meike Knop von der Tourismus-Förderung. So etwas kann sich eine Stadt allein nicht leisten. Da müssen die Bürger helfen.

Torsten Göse ist der Vorsitzende des Trägervereins, die das Freibad vor sechs Jahren übernommen hat. Und er weiß deshalb, was an dem Bad so natürlich ist: „Wir verzichten hier auf Chemie.“ Das Wasser für die Becken, die Duschen und die Toiletten kommt aus einem Tiefbrunnen. 1300 Quadratmeter Filterfläche sorgen dafür, dass das Schwimmen eine saubere Sache bleibt. „Die Bakterien hier fressen sozusagen den Dreck weg“, erklärt es Göse vereinfacht.

Badewasser mit Trinkwasserqualität

Und das kann man sehen. Zum einen ist die eine oder andere Alge im Wasser - zum anderen landet eben eine Entenfamilie im Planschbecken. „Wir haben Trinkwasserqualität“, versichert und Göse und ist sichtlich stolz darauf. Vielen anderen Betreibern von Naturbädern gelingt es nämlich nicht, das zu gewährleisten.

Und das ist auch der Grund dafür, dass Gäste aus halb Nordrhein-Westfalen Abkühlung in Wetter suchen: „Wir haben auffällig viele Familien unter den Besuchern. Und natürlich sind auch überdurchschnittlich viele Allergiker darunter.“ Und einfach nur Menschen, die die Augen auch unter Wasser offen halten wollen. Das ist hier nämlich überhaupt kein Problem. Fürs Eintrittsgeld gibt es Baden mit Seeblick noch kostenlos hinzu. Ein Strömungskanal, ein kleiner Wasserfall, ein Bistro und ein Beachvolleyball-Platz runden das Angebot ab. „24 Grad warmes Wasser und ein Platz im Strandkorb, was will man da noch Meer?“, lacht Meike Knop.

Quelle: Westfälische Rundschau, Autor Klaus Bröking, 1. September 2010